Eine wahnsinnige AGRITECHNICA 2003
Das war die siebente Agritechnica für HORSCH nach der deutschen Einheit und sie war der größte Erfolg für die noch junge Firma, welche im Jahr 2004 ihr erst 20jähriges Firmenjubiläum feiern wird.
Wie immer voller Stolz neben der Ideenfabrik und dem Marktführer in Halle 17 platziert, wurde HORSCH teilweise regelrecht überrannt und selbst solche alte Hasen wie ich, welcher die Landmaschinenmessen seit Kriegsende besucht, waren darüber erstaunt. Besondere Beachtung der so zahlreichen Besucher fand der Tiger und die neue Pronto DC, mit welcher HORSCH mit aller Deutlichkeit seine Stellung als einer der führenden Sämaschinenhersteller unterstrich. Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu vernehmen war, bestimmt HORSCH inzwischen eindeutig die technologische Richtung für professionell gemanagte Betriebe im Bereich Bodenbearbeitung und Aussaat und das nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Der im April 2003 in der Ukraine vom AGCO Konzern und Agro Soyuz aufgestellte Weltrekord im Kombinationssäen zeigt die inzwischen erreichten, technologischen Dimensionen. Hatte HORSCH vor zwei Jahren noch als Erster seinen 3-balkigen Grubber Terrano FX vorgestellt, so konnte man bereits dieses Jahr zahlreiche Nachbauten bewundern und die Sämaschinen sehen auch jedes Jahr den Grundprinzipien von HORSCH Sätechnik immer ähnlicher. Inzwischen nutzen auch die Anderen das mehr als 15 Jahre alte Konzept von separaten Säwagen, arbeiten wie Väderstad schon immer, mit Frontwerkzeugen, packen nunmehr auch vor dem eigentlichen Säen (im Gegensatz zu Väderstad) den Boden an, nutzen Reifenentwicklungen von HORSCH usw..
Leider hat es auch diesmal nicht für HORSCH zur Erringung einer Medaille auf der Agritechnica gereicht. Ich glaube, dass HORSCH der einzige, inzwischen führende Anbieter ist, dem dies noch nicht gelungen ist. Mir schien, dass man den zahlreichen HORSCH – Standpersonal den Neid auf den, wie immer mit zahlreichen Medaillen gekrönten Nachbarn, regelrecht ansehen konnte. Der Aufreger No. 1 der diesjährigen Messe war jedoch die zu Recht von der DLG hoch dekorierte Neuentwicklung von Lemken, die selbstfahrende sechs Meter Kreiselegge „Brillant „, schade nur, dass wir daheim zu wenig Fläche dafür haben. Meine Nachbarn würden jedenfalls ganz schön Augen machen und sich mächtig ärgern, aber Träume gehören eben auch zu meinem Leben“.
Für HORSCH gab es dann aber doch noch eine große Ehre. Die unverständlicherweise oft gescholtene Ministerin für Verbraucherschutz und Landwirtschaft, Renate Künast, weilte ganze 22 Minuten auf dem Stand und führte mit Michael Horsch und dem Präsidenten der DLG, Freiherr von dem Busche, ein sicher interessantes Gespräch. Ging es Ihnen auch so, ich fand den Michael Horsch ganz abgemagert; ob das wohl mit dem Verbraucherschutz etwas zu tun hatte?
Wie mir ein enger Vertrauter bei HORSCH noch unter der Hand mitteilte, soll HORSCH inzwischen auch enormen Zulauf bei der deutschen Händlerschaft erzielen. Ich habe es ja schon immer unserem Händler vor Ort prognostiziert, aber der hat immer nur abgewinkt. Beim letztem Stammtisch hat der sich aber enorm geärgert, weil das Feld nun von einem anderen besetzt wäre, aber ich will jetzt nicht den abgetroschenen Spruch von Gorbi wiederholen, vom zu spät kommen und so weiter…. Wie sagte bereits mein Großvater immer: Junge, Du musst es einfach im linken Knie haben; was er damit wohl gemeint hat?
Ihr Ambrosius Leichtgläubig
(Der Autor und sein Enkel Moritz sind praktizierende Landwirte und schreiben in unregelmäßigen Abständen für die Fachagentur)